Der Legende nach sieht sie ihren Ursprung im Baumeister des salomonischen Tempels (Hiram). Historisch geht die Freimaurerei auf die „freien“, also orts- und herrschaftsungebundenen Handwerker des Mittelalters zurück, die Erbauer der großen Kathedralen. Im 18. Jahrhundert veränderte sie sich von der operativen (handwerklichen) zur spekulativen (geistigen) Freimaurerei. Nicht-Handwerker fanden Eingang in den Logen. Zeitweise war es „modern“, Freimaurer zu sein. Um nicht in die Beliebigkeit abzurutschen, wurde es notwendig, allgemeingültige Regeln zu schaffen. Dies führte zuallererst in Schottland und England zur Gründung der Großlogen. Von dort breitete sich die Freimaurerei auf Europa und Amerika aus.
Nachdem die maskuline Freimaurerei ab 1933 bis 1945 zwangsaufgelöst und mitgliedermäßig erheblich ausgeblutet wurde, begann die freimaurerische Arbeit nach dem Krieg in den Westzonen mit Unterstützung der West-Allliierten. In West-Berlin hatten einige wenige Brüder erkannt, dass der freimaurerische Gedanke kein männliches Monopol ist. Trotz der ablehnenden Haltung westdeutscher Großmeister setzten die Berliner Brüder 1949 nach einer Flut von Anmeldungen interessierter Frauen den freimaurerisch arbeitenden Frauenzirkel Zur Humanität in Berlin in Arbeit. Dieser Zirkel sollte später die erste Loge der Frauengroßloge von Deutschland werden. Die Brüder gaben den Frauen Unterricht über die Geschichte und Inhalte der Freimaurerei, nahmen an allen Tempelfeiern teil, gaben Rituale fragmentarisch weiter, übten die Oberaufsicht aus. Die Frauen der ersten Stunde hatten einen besonderen Einsatz zu leisten. Ritualgegenstände wie Teppiche, Kerzen, Blumen bis März 1953 mussten für jede Tempelfeier zum Teil aus größerer Entfernung mit dem Handwagen herangeschafft werden und jede Frau brachte zum Heizen des Ofens ein Stück Kohle und ein Stück Brennholz mit.
In den 70er Jahren intensivierten Berliner Schwestern den Kontakt zu interessierten Frauen in der Bundesrepublik. Frauen aus Westdeutschland wiederum traten mit dem Wunsch nach freimaurerischer Arbeit immer wieder den weiten und durch die Teilung Deutschlands auch beschwerlichen Weg nach Berlin an, denn dort fanden damals alle Aufnahmen statt. Im Jahr 1982 waren genug Frauen in Berlin eingeweiht worden, so dass das Gründungsritual der nunmehr drei Frauenlogen sowie die Einsetzung der Stuhlmeisterinnen ausgeführt werden konnte, ebenfalls von Brüdern.
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